Klare Führung aus erster Hälfte vergeben, aber zurückgeschlagen |
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Sa, 04.11.2006, 10:30 Uhr - Harz 04-Arena
FSV Harz 04 Erfurt - TSV Motor Gispersleben II 4:3 (3:0)
Harz 04: Dehling - Gleiche (46. D. Schütze), Große, Ludwig, Glatzel - Köchel, Gruev, Ngvumah (GK), Steffenhagen - Dietrich (55. Will), Gerhard
Motor II: Michalowski (GK), Eichhorn, Schröder (80. Perschke), Hilbert, Sebastian, Linse, Rohmann, Maul, Apel (GK), Arlt, Horn
Sch.: Rühlich (SV Fortuna Frienstedt)
Z.: 20
T.: 1:0 Dietrich (18., Vorarbeit Gruev), 2:0 Gruev (20.), 3:0 Gerhard (30., Vorarbeit Dietrich), 3:1 Hilbert (50.), 3:2 Apel (63.), 3:3 Arlt (74.), 4:3 Gruev (78.)
RIETH. Was haben der FSV Harz 04 und der AC Mailand gemeinsam? Was geht in den Köpfen von Fußballern vor, die zur Pause 3:0 in Führung liegen? Wie der italienische Traditionsclub im CL-Finale 2005 schaffte es der FSV, diesen Pausenvorsprung in erschreckender Manier zu verspielen. Die Antwort auf die zweite Frage kann nur lauten: es hat jedenfalls nichts mehr mit dem laufenden Spiel zu tun.
Dabei knüpften die Erfurter nahtlos an die guten Vorstellungen der letzten Spiele an. Der FSV übernahm sofort die Initiative und drängte auf die Führung. Die ließ nicht lang auf sich warten: der wiederum überragende Gruev setzte sich über rechts bis zur Grundlinie durch und legte den Ball mustergültig an den 5m-Raum zurück, wo Dietrich unbedrängt zum 1:0 einschieben konnte. Das zweite FSV-Tor nur kurze Zeit später: Diesmal blieb es Spielertrainer Gruev vorbehalten, er schlenzte den Ball, fast von der Grundlinie aus, ins Tor.
Die unsicher wirkende Gästeabwehr wurde durch lange Diagonalbälle auf die Außenpositionen immer wieder auseinander gerissen. Dietrich stand bei einem klug gespielten Glatzel-Pass am kurzen Pfosten goldrichtig, spitzelte den Ball am Torhüter vorbei, und Gerhard blieb es vorbehalten, die letzte entscheidende Richtungsänderung vorzunehmen - 3:0. Weitere gute Einschussmöglichkeiten (Dietrich, Gerhard, Steffenhagen) blieben ungenutzt, so dass eine höhere Pausenführung leichtfertig vergeben wurde.
Dies sollte sich in der zweiten Halbzeit rächen. Nun stand eine andere Gispi-Mannschaft auf dem Platz. Konnten sich die Hottenrott-Schützlinge in Halbzeit eins noch ruhig die Bälle zuschieben, wurde der FSV nun bereits früh im Spielaufbau gestört. Die Bälle wurden überhastet und planlos nach vorn geschlagen, vom Kombinationsspiel der ersten Halbzeit war nichts mehr zu sehen. So kam, was kommen musste: innerhalb von 25 Minuten wurde ein sicherer 3:0-Vorsprung aus der Hand gegeben. Phasenweise musste der Beobachter an die vergangene Spielzeit denken, als die FSV-Abwehr regelmäßig einem aufgescheuchten Hühnerhaufen glich.
Doch Gispersleben verpasste es, dem FSV Harz 04 den möglichen k.o.-Schlag zu versetzen. Möglicherweise waren die Gäste nach diesem Kraftakt auch mit einem Punkt zufrieden. Der FSV fing sich wieder und schlug zurück. Ilia Gruev verwandelte einen direkten Freistoß aus 18m Torentfernung in den linken Torwinkel zum glücklichen Endstand.
Fazit
Dass der FSV Harz 04 zwei Gesichter hat, war bekannt. Doch bisher hat man sich in den Spielen immer für eines entschieden, im Spiel gegen Gispersleben bekam man beide zu sehen. Der letzte Eindruck ist der bleibende, und der war ein sehr schlechter. Es bedarf also einer gewaltigen Steigerung, um im kommenden Spiel beim souveränen Spitzenreiter aus Kühnhausen überhaupt eine Chance zu haben. [jl]
Bilder von Tomasz Schmidt:

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Datum: 04.11.2006 |
Verfasst von: Hartmut |
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